Nachdem sich unsere U20 bereits vor ein paar Wochen für ihre Deutsche Vereins-Mannschaftsmeisterschaft dieser Saison qualifizieren konnte, stand diese Möglichkeit für alle anderen Altersklassen außer der U10 am vergangenen verlängerten Wochenende an: Die Schachjugend NRW veranstaltete die Endrunden ihrer Mannschaftsmeisterschaften in den Altersklassen U12, U12w, U14, U16 und U16w. Da der seit anderthalb Jahrzehnten angestammte Austragungsort ‚Auf dem Ahorn‘ maximal drei Altersklassen beherbergen kann, fanden die Endrunden zweigeteilt statt. Die U12 und die U12w spielten vom 30. Mai bis 01. Juni im Jugendgästehaus in Dortmund, die anderen drei Altersklassen vom 30. Mai bis zum 02. Juni in der bereits erwähnten Freizeit- und Bildungsstätte ‚Auf dem Ahorn‘ im malerischen Nachrodt-Wiblingwerde.
Der Turniermodus war prinzipiell überall der gleiche: Sechs Mannschaften spielten ‚jeder gegen jeden‘ mit normaler Bedenkzeit („Fischer kurz“). Die ersten drei qualifizierten sich für die entsprechende DVM, in der U12w und der U16 auch noch der Vierte. Leider fanden sich in der U16w nur fünf Mannschaften, weswegen in dieser Altersklasse bereits die Vorrunde ausgefallen und nun in der Endrunde in jeder Runde eine Mannschaft spielfrei war.
Die U12 erwischte leider einen Fehlstart und verlor die erste Runde gegen eine ähnlich starke Mannschaft ganz knapp und dem Vernehmen nach wohl auch unnötig. Nach dem Pflichtsieg gegen die auf dem letzten Platz gesetzte Mannschaft folgten zwei Niederlagen gegen die beiden Turnierfavoriten, womit es bereits keine Chancen mehr auf die Qualifikation gab. Das deutlich mehr drin gewesen wäre, zeigte sich dann in der letzten Runde. Dort gewann man deutlich gegen eine Mannschaft, die sich schon sicher bei der DVM wähnte, durch diese Niederlage aber noch ausschied.
Bei der U12w (genau wie in der U16w) dürfen sich mehrere Mannschaften eines Vereins für die DVM qualifizieren. Nachdem in der Vorrunde unser Versuch, zwei einigermaßen gleich starke Mannschaften aufzustellen, ziemlich daneben gegangen war (nachzulesen in dem entsprechenden Bericht), hatten wir in dem Punkt diesmal ein deutlich besseres Händchen. Die Turnierordnung der SJNRW sieht vor, dass bei einem Rundenturnier vereinsgleiche Mannschaften gegeneinander spielen müssen. Und dieses vereinsinterne Duell endete mit vier entschiedenen Partien 2:2 unentschieden. Danach gewannen beide Mannschaften die nächsten drei Runden, so dass vor der letzten Runde bereits beide Mannschaften klar qualifiziert waren und die zweite Mannschaft mit einem Brettpunkt Vorsprung vor der ersten die Tabelle anführte. Die erste Mannschaft gewann dann in der letzten Runde mit4:0 gegen das Tabellen-Schlusslicht und die zweite gab mit einem 2:2 den einzigen Mannschaftspunkt gegen eine fremde Mannschaft ab. Damit lag also Porz 1 vor Porz 2 in der Schlusstabelle und beide waren absolut souverän für die DVM qualifiziert.
Unsere U14 startete mit zwei Siegen gegen nominell schwächere Gegner. In der dritten Runde kam es dann zum Duell mit dem Co-Favoriten. Dieses Spiel endete schlussendlich mit einem 2:2, wobei sich wohl eher unser Team über verpasste Chancen ärgern musste. In der vierten Runde folgte erneut ein Sieg gegen einen nominell schwächeren Gegner, womit die Qualifikation bereits sichergestellt war. In der letzten Runde gab es dann noch ein Unentschieden gegen die nominell drittstärkste Mannschaft im Turnier, was dann in der Endabrechnung die Vizemeisterschaft bedeutete.
Am spannendsten machte es die U16. Nachdem man mit zwei Siegen perfekt gestartet war, kam in der Doppelrunde am Samstag Sand ins Getriebe. Es gab zwei knappe und eigentlich auch völlig unnötige Niederlagen. So kam es, dass man – trotz vier Qualifikationsplätzen – in der letzten Runde ein Unentschieden benötigte, um nicht von Ergebnissen an anderen Tischen abhängig zu sein. Es entwickelte sich ein zähes Ringen an nahezu allen Brettern unseres Kampfs aber auch bei dem Kampf unseres Konkurrenten. Nach fast fünf Stunden dann die Erlösung: Fast zeitgleich verlor unser Konkurrent seinen Kampf und unser Team erreichte einen schwer erkämpften knappen Sieg. Dadurch gelang auch in dieser Altersklasse die Vizemeisterschaft und damit natürlich die Qualifikation.
In der U16w war ursprünglich auch der Plan, zwei gleich starke Mannschaften aufzustellen, um beiden die Möglichkeit zu geben, sich für die DVM zu qualifizieren. Leider gab es im Vorfeld der Meisterschaft mehrere Absagen, so dass dieser Plan leider nicht mehr umsetzbar war. Wir entschieden uns, dennoch mit einer zweiten Mannschaft anzutreten und dort einigen Spielerinnen die Möglichkeit zu geben, Erfahrung zu sammeln, die gerade erst aus der U12w ‚heraus gewachsen‘ sind. Die erste Mannschaft gewann ihre ersten drei Spiele und hatte in der letzten Runde sozusagen ein Endspiel um die NRW-Meisterschaft gegen den Co-Favoriten. Da dieser in den Runden zuvor mehr Brettpunkte gesammelt hatte, war klar, dass nur ein Sieg für den Gewinn des Titels reichen würde. Nach langem Kampf endete das Spiel leider mit einem Unentschieden, was zu einer weiteren Vizemeisterschaft führte. Die zweite Mannschaft verlor zwar alle Kämpfe, aber keinen davon mit 0:4. Von daher sollte unser Ziel wohl erreicht worden sein, jüngere Spielerinnen an diese Turnierform heranzuführen.
Damit haben sich aktuell bereits sechs Teams aus fünf Altersklassen für die entsprechenden DVMs qualifiziert: zwei in der U12w und jeweils eins in der U14, der U16, der U16w und der U20. Voraussichtlich im September (der genaue Termin steht noch nicht fest) hat dann noch die U10 ihre Endrunde und die Möglichkeit, die siebte Porzer Qualifikation für die DVMs 2024 zu holen. Diese finden dann wie gewohnt vom 26. bis 30.12. statt und auch wieder wie gewohnt an verschiedenen Orten in Deutschland. Eine zentrale Ausrichtung aller Altersklassen an einem Ort wie im Vorjahr wird es wohl nicht mehr so schnell geben.
Ergebnisse:
Wer an den Einzelergebnissen interessiert ist, findet diese (und noch ein wenig mehr Statistik) auf den Turnierseiten der Schachjugend NRW:
– U12
– U12w
– U14
– U16
– U16w